Archiv der Kategorie: Tsipouro

Weintour Ostmakedonien-Thrakien

Weinerlebnisreise 2019 – Weinstraße des Dionysos

Weinstraße des Dionysos in Ostmakedonien-Thrakien

 

Liebe Freundinnen und Freunde guter griechischer Weine!

Ich will kein Geheimnis daraus machen, dass ich ein besonderes Faible für Weine aus Nordgriechenland habe. Meine aktuellen Favoriten kommen aus dem Anbaugebiet um Florina, das ich noch aus meiner Zeit auf der damaligen Großbaustelle kenne, oder aus Ostmakedonien-Thrakien.

Schon mal von der Weinstraße des Dionysos gehört, die nach dem griechischen Gott des Weins und der Fruchtbarkeit benannt ist? Der Name Dionysos ist ja auch irgendwie mit Thrakien verbunden. Nun, diese Weinstraße des Dionysos verläuft in Nordgriechenland durch die Region Ostmakedonien und Thrakien, beginnt in der Gegend von Serres und endet am Fluss Evros ganz im Nordosten Griechenlands an der Grenze zu Bulgarien und der Türkei.

Nachfolgend eine Auflistung der Weinbaugebiete, die zur Weinstraße des Dionysos gehören:

Serres – g.g.A. Serres
Drama – g.g.A. Drama, g.g.A. Agora, g.g.A. Adriani
Kavala – g.g.A. Kavala, g.g.A. Pangeo
Insel Thasos – g.g.A. Thasos
Xanthi, Avdira – g.g.A. Avdira
Maronia – g.g.A Ismaros
Evros – g.g.A. Evros

 

Vourvoukeli

Das Weingut der Familie Vourvoukeli in Avdira (g.g.A. Avdira) in der Nähe der Stadt Xanthi war der Ausgangspunkt meiner diesjährigen Weinreise.

 

Weingut Vourvoukeli in Avdira

Verkostung der Spitzenweine mit Frau Vourvoukeli

 

Das fand ich unter anderem sehr interessant: Das Weingut Vourvoukeli hat die einheimische Rebsorte Pamidi wiederbelebt, eine süße und aromatische (essbare) Traube mit frischen Aromen von Erdbeeren, Kirschen und Sauerkirschen. Besonders empfehlenswert für Süßschnäbel: „Avdiros rosé“, ein Verschnitt aus 85 % Pamidi und 15 % Syrah.

 

Flasche Roséwein Avdiros von Vourvoukeli

Avdiros rosé – Ein charaktervoller Roséwein aus Thrakien

 

Warum zuerst Xanthi und Umgebung? Es gibt nicht viele Städtenamen in Europa, die mit einem X am Anfang beginnen. Vielleicht hat mich das neugierig auf Xanthi gemacht. Fazit nach zwei Tagen in der Stadt: Mein Geheimtipp für Griechenland-Entdecker. Okay, ich benutze ungern den inflationären Begriff „Geheimtipp“, aber Xanthi hat wirklich etwas Besonderes! Wer nach Xanthi reist, sollte unbedingt einen Besuch des orientalisch angehauchten Basars einplanen. Dieser findet jeden Samstag ab 8.00 Uhr auf dem Emporiou Platz statt. Ich werde auf jeden Fall wieder nach Xanthi kommen, hier gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel die beste griechische Küche!

 

Mein Tipp: Der Basar in Xanthi findet jeden Sonnabend statt.

 

Wer sich für einen Besuch in Xanthi interessiert, hier mein persönlicher Hoteltipp: Hotel Paris. Das 2-Sterne-Hotel ist nicht gerade luxuriös, hat aber viel Charme. Die Besitzerfamilie ist sehr freundlich. Direkt vor dem Hotel sind Parkmöglichkeiten vorhanden und der KTEL-Busbahnhof befindet sich in der Nähe. Das Stadtzentrum ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Auf dem Weg dorthin kann man sich morgens eine leckere Bougatsa und einen griechischen Kaffee gönnen. Griechenland live! In Xanthi gibt es übrigens sehr gute Cafés!

 

Biblia Chora

Weiter ging es zum edlen Weingut Biblia Chora (g.g.A. Pangeo) in Kokkinochori, direkt am Fuße des Pangeon-Gebirges und unweit der Stadt Kavala gelegen.

 

Biblia Chora – Traumhafter Ausblick auf die Weinberge und das Meer

Biblia Chora – Hochmoderne Produktionsanlagen

Ovilos Weisswein

Biblia Chora – Produzent dieser sehr eleganten Weine

Ovilos rot

Ovilos Rotwein vor dem Versand in die Welt, ein wahrhaft Spitzenwein von Biblia Chora

Ovilos Weisswein-Pure Eleganz!

Immer auf der Suche nach den besten griechischen Weinen.

 

Costa Lazaridi

Die nächste Station meiner Weinerlebnisreise 2019 auf der Weinstraße des Dionysos war das Weingut Costa Lazaridi (g.g.A. Adriani) in Adriani, in der Nähe der Stadt Drama.

Costa Lazaridi – Die Öffnungszeiten für Besucher

Costa Lazaridi – Ein Weinkeller voll edler Tropfen!

Für den feinen Tsipouro Idoniko – Modernste deutsche Destilliertechnik vom Bodensee im Hause Costa Lazaridi

Ältestes und bekanntestes Rotweinlabel mit inzwischen vielen Liebhabern ist der Amethystos rot, eine einzigartige Cuvée aus 70 % Cabernet Sauvignon, 20 % Merlot, 10 % Agiorgitiko.

 

Amethystos Rotwein von Costa Lazaridi – Ein Wein von hohem Standard!

 

Fazit der Weinerlebnisreise 2019: Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese drei Spitzenweingüter an der Weinstraße des Dionysos zu besuchen und den einen oder anderen Wein zu verkosten. Kurz gesagt: Alles, was ich gesehen, gehört und gekostet habe, hat mich überzeugt!

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meine Gastgeber für den freundlichen Empfang und die leckeren Kostproben von Wein, Tsipouro und Ouzo. Ich komme gerne wieder!

Dann frage ich mal an dieser Stelle: „Lust auf die Weinstraße und Ostmakedonien-Thrakien bekommen?“

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Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße

Frank Steiniger

Ouzo vs Tsipouro & Raki – Die Unterschiede

Ouzo Kazanisto von der Insel Chios ist einer der TOP-Ouzo im Ouzoland

Sobald man in die Welt der griechischen Spirituosen eintaucht, stellt sich dem Interessierten oft die Frage: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ouzo, Tsipouro und Raki aus Kreta?

Hier die wichtigsten Fakten, die eine schnelle & kurze Antwort darauf geben sollen:

Ouzo

Wird im Allgemeinen aus Agraralkohol (Getreide, Zuckerrübenmelasse, Kartoffeln, jedoch nicht aus Tresterbrand) destilliert und muss immer mit Anis aromatisiert werden.

Ouzo gehört somit zur Gruppe der Anisée, der Spirituosen und Liköre mit Anisaroma. Dazu zählen auch der französische Pastis, der italienische Sambuca, der spanische Anisados, der arabische Arak sowie insbesondere der türkische Raki.

Tsipouro

Wird immer aus Trester (Pressrückstände bei der Weinherstellung) destilliert und kann mit Anis aromatisiert werden. Die Betonung liegt auf kann! In einigen Regionen Griechenlands ist diese Anisvariante des Tsipouro sehr beliebt. Ich finde, das ist Geschmackssache! Klar, für manche ist es eher eine Glaubensfrage. Aber beide Tsipouro-Varianten mit/ohne Anis werden immer aus den Tresterrückständen des Weines gebrannt. Das ist ein Muss!

Und was ist nun Raki oder Tsikoudia aus Kreta?

Der kretische Raki, auch Tsikoudia genannt, ist eine regionale Variante des Tresterbrandes, also direkt mit dem Tsipouro verwandt. Im Gegensatz zum türkischen Raki enthält der kretische Raki jedoch keinen Anis. Also nicht verwechseln, es sind zwei verschiedene Schnäpse!

Und auch interessant: Tsipouro ohne Anisgeschmack und kretischer Raki bzw. Tsikoudia sind geschmacklich mit dem italienischen Grappa vergleichbar. Also die Cousins vom Grappa!

Eigentlich doch ganz einfach! Oder?

P.S. Und wie einen feinen Ouzo richtig genießen? Hier mehr dazu erfahren!

Ouzo in kleinen Flaschen zum griechischen Meze

Jamas!

Euer „Ouzomann“ Frank

 

Was ist Tsipouro?

Tsipouro in kleinen 0,2 l Flaschen - Tsililis, Apostolakis, Babatzim, Tsantali Abaton

Tsipouro von Tsililis, Apostolakis, Babatzim, Abaton Tsantili

Tsipouro ist in Griechenland soetwas wie Kult!

Seit Jahrhunderten nutzen Griechenlands Weinbauern die Trester ihrer Trauben für das Brennen von Tsipouro. Der mindestens zweimal destillierte Schnaps gilt als Bestandteil einer griechischen Ess- und Trinkkultur. Der Tsipouro, ich nenne ihn gern den griechischen Cousin vom Grappa, hat inzwischen im Heimatland des Ouzo diesen im jährlichen Konsum mengenmäßig überholt! Interessant!

Und was ist bei uns mit dem Tsipouro los?

Im Land des Ouzo-Konsum-Weltmeisters fristet der Tsipouro bisher (noch) ein Schattendasein. Aber es tut sich langsam etwas! Viele der jährlichen 3,5 Millionen Griechenland-Touristen aus Deutschland bringen von ihren „Inselurlauben“ zunehmend bessere Geschmackserlebnisse in Sachen Tsipouro & Ouzo mit nach Hause. In den ersten griechischen Lokalen mit gehobenem Niveau wurde der Trend nach mehr Qualität bemerkt, so findet man dort auch Tsipouro & Ouzo in kleinen 0,2 l Flaschen auf der Getränkekarte.

Wie auch der Ouzo, steht der Tsipouro für ein Stück mediterranes Lebensgefühl!

Tsipouro und Ouzo – Der Unterschied

Tsipouro wird immer aus dem Trester (Pressrückstände der Weinherstellung) destilliert und kann mit Anis aromatisiert werden. Ouzo dagegen, in der Regel aus Agraralkohol destilliert, muß immer mit Anis aromatisiert werden.

Ich weiß, es gibt die Diskussionen, ob man(n) den Tsipouro mit oder ohne Anis-Geschmack trinken sollte. Es gibt einerseits die verbreitete Meinung, daß ein guter Tsipouro keinen Anis-Geschmack benötigt. In manchen Gegenden Griechenlands ist es jedoch eine alte Tradition, daß der Tsipouro mit Anis oder Fenchel aromatisiert wird. Und dieser kann ebenfalls hervorragend schmecken. Also wie trinken Sie Ihren Kaffee? Mit oder ohne Milch?

Tsipouro – Wie genußvoll trinken?

Oft als Digestif nach einem gelungenen Essen serviert, unverdünnt, bei Zimmertemperatur oder auf Eis. Im Gegensatz zum Ouzo kann man Tsipouro ohne Anis-Geschmack auch in den Kühlschrank stellen. Im Winter wird Tsipouro übrigens gern heiß getrunken, als Rakomelo mit Honig. Ganz einfach selbstgemacht: Tsipouro mit 2 Esslöffel Honig, Nelken und etwas Zimt aufkochen.

Die Legende vom Selbstgebrannten aus dem Dorf

Es hat irgendwas Abenteuerliches, es klingt und schmeckt nach großer Freiheit, nach nicht-industrieller Massenware, nach einem Bio-Destillat mit purem Genuß, wenn es um Opa’s selbstgebrannten Tsipouro aus dem Dorf geht. Da bin ich jedoch inzwischen geteilter Meinung.

Die sogenannten „Zwei-Tage-Brennereien“ in Griechenland destillieren jedes Jahr aus den Weinen oder Weinresten der Privatleute in Summe ein ordentliches Volumen. Ganz legal auf Basis eines alten Gesetzes. Wenngleich Griechenland seitens der EU für die Spirituosen Tsipouro und Tsikoudia keine alkoholsteuerliche Ausnahmeregelung gewährt wurde, wendet das Land derzeit einen stark ermäßigten Steuersatz (ca. 6 %) auf die Herstellung dieser Spirituosen durch kleine Hobby-Brennereien an. Dazu kommen noch angebliche Schwarzimporte aus den Nachbarländern. Das sind schlichtweg Steuerausfälle für Griechenland!

Und wie sieht es mit der Qualität des „Selbstgebrannten“ aus? Die Qualität eines Tsipouros aus einer dieser Hobby-Brennereien kann hervorragend(st) sein, insbesondere wenn die Familien für ihren Eigenverbrauch zu 100% die Kontrolle über das eigene Produkt haben. Aber es kursieren auch recht fragwürdige No-Name-Destillate unter den Leuten, geschmacklich grenzwertig, gelb-farbig. Ich kann nach dem Konsum von Kopfschmerzen, Herzrasen und einer schlaflosen Nacht berichten. Oft in gebrauchten Plastikbehältern abgefüllt und transportiert. (Dagegen wurden mir in einer namhaften Brennerei stolz die lebensmittelechten und alkoholresistenten Schlauchleitungen gezeigt.) Da liegen manchmal Welten dazwischen, gerade wenn es um Hygienestandards geht.

Ich liebe Tsipouro

Mein persönliches Fazit aus vielen Beobachtungen & Verkostungen: Ich liebe edle, fruchtige Tsipouro ohne Anis-Geschmack, wo man den Ursprung des Weines in Nuancen herausschmeckt, besonders wenn Holz und Kerne vor dem Destillieren getrennt wurden. Wer guten Wein in Griechenland produziert, der kann in der Regel auch hervorragenden Tsipouro destillieren.

„Selbstgebrannte“ Tsipouro aus unbekannter Quelle können dagegen besagte Überraschungen mitbringen. Daher tendiere ich im Konsum neben unserem eigenen „Familien-Tsipouro“ eher zu den Tsipouro „aus dem Regal“, von familiengeführten oder genossenschaftlichen Brennereien mit sehr langer Tradition. Die wissen, was sie tun! Lieber eine kleine 0,2 l Flasche mit hübschem Etikett auf den Tisch stellen, alles legal und sauber produziert, statt fragwürdigen Fusel aus einer gebrauchten PET-Flasche oder gar aus dem Plastikkanister konsumieren. Getreu meinem Motto: Trinkt nicht irgendwas! Genießt mit Stil & Verstand!

 

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Mein Empfehlung: Edler Tsipouro Idoniko von Costa Lazaridi!

Weitere Informationen über Griechenlands beliebteste Spirituose finden Sie hier auf der deutschen Seite des Griechischen Verbandes der Spirituosen-Hersteller (SEAOP).